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Zum Management grenzüberschreitender Gesundheitsprojekte

Grenzüberschreitende Projekte im Gesundheitsbereich sind anspruchsvoll. So sind Akteure mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert wie etwa sprachliche und kulturelle Unterschiede, Diskrepanzen der Gesundheits- und Krankenversicherungssysteme und der Schwierigkeit, geeignete Ansprechpartner zu finden.

Die Toolbox zum Management grenzüberschreitender Gesundheitsprojekte stellt den Akteuren praktische Hilfestellungen, Checklisten und Methoden zu den einzelnen Projektphasen (Projektdefinition, Planung, Realisierung und Evaluation) zur Verfügung. Zudem werden Problemstellungen beleuchtet, die typischerweise in grenzüberschreitenden Gesundheitsprojekten auftreten.


Projektidee - Vorprojekt

Die Projektdefinition stellt die erste Phase des Projekts dar. Sie reicht von der Entwicklung einer Idee für ein Kooperationsprojekt bis zur genauen Festlegung des Projektumfangs (Projektgebiet, Projektinhalt und Projektpartner). Die Suche nach Partnern und/oder das Vorhandensein einer bereits etablierten Partnerschaft ist ein entscheidendes Element bei der Definition des Projekts.

Die Projektdefinition ist ein Prozess, der von einer ersten Idee ausgeht, die häufig nur von einem einzigen Partner getragen wird. Zu dieser Idee werden projektorientierte Vorstudien oder territoriale Analysen durchgeführt, um den grenzüberschreitenden Bedarf bzw. das grenzüberschreitende Potenzial festzustellen. Im Anschluss wird die Projektidee zwischen den Partnern verhandelt.


Planung des Projekts

In dieser Phase wird die Projektidee von mehreren Partnern auf beiden Seiten der Grenze unterstützt. Das Projekt scheint einem gemeinsam identifizierten Bedarf zu entsprechen. Die Grundlagen des Projekts (Bedarf, allgemeine Ziele, Modalitäten der Aktionen, voraussichtliche Dauer etc.) werden festgelegt und zwischen mehreren potenziellen Partnern abgestimmt. Die potenziellen Partner bekräftigen ihr Interesse und stimmen einer zukünftigen Beteiligung am Projekt grundsätzlich zu. Die Wahl des Projektträgers wird bestätigt.

Aus dem Inhalt:

  • Die Bedeutung der Planungsphase für eine erfolgreiche Durchführung/Umsetzung des Projekts
  • Die Interventionslogik des Projekts
  • Arten von grenzüberschreitenden Projekten
  • Schlüsselfaktoren für den Erfolg grenzüberschreitender Projekte im Gesundheitsbereich
  • Einrichtung der grenzüberschreitenden Partnerschaft
  • Die Kooperationsvereinbarung
  • Der Arbeitsplan des Projekts
  • Die horizontalen Prinzipien
  • Die Steuerung und der finanzielle Rahmen des Projekts
  • Der Kostenplan und der Finanzierungsplan des Projekts
  • Und anschließend? Was passiert nach Ablauf der Projektfinanzierung?

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Durchführung des Projekts

Das Projekt befindet sich in der Umsetzungsphase und die verschiedenen grenzüberschreitenden Partner haben sich verpflichtet. Sind Finanzierungsanträge gestellt worden, so wurden diese ganz oder teilweise genehmigt.

Das Projekt kann offiziell und effektiv starten. Ein Kick-off-Meeting wird organisiert.

 


Evaluation

Die Evaluation eines Projekts umfasst alle Verfahren zu seiner kontinuierlichen Verbesserung. Es geht darum, eine Situation mit etwas Abstand zu betrachten und zu bewerten, unter Berücksichtigung der anfänglichen Ziele und der erwarteten Ergebnisse. Die Evaluation ermöglicht es, zu reagieren und Entscheidungen zu treffen und dient somit der Steuerung des Projekts (formative Evaluation): Sie stellt eine Bestandsaufnahme des bisher Erreichten dar, als Basis für das weitere Vorgehen und eventuelle Anpassungen.

Ziel der Evaluation ist es zudem, die Wirkung des Projekts zu analysieren und eine Beurteilung abzugeben bzw. aus dem Projekt etwas zu lernen (summative Evaluation). Die Evaluation stellt einen kontinuierlichen Prozess dar, beginnend mit der Formulierung der Projektidee. Erstere muss bereits in der Vorprojekt-Phase berücksichtigt und antizipiert werden.

Jeder Evaluationsprozess ist unterschiedlich und kann je nach Projekt mehr oder weniger umfangreich sein. Zu Beginn ist zunächst zu klären, welche Erwartungen mit der Evaluation verbunden werden, d.h. warum die Evaluation durchgeführt wird und welche Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Anschließend können auf der Grundlage dieser Vorbedingungen die Evaluationsinstrumente festgelegt werden.


Kommunikation

Mittels externer Kommunikation können grenzüberschreitende Projekte ihre lokale und regionale Verankerung stärken, ihre Wirkung verbessern und eine erhöhte Akzeptanz durch ihre Umgebung erreichen. Auch wenn sich grenzüberschreitende Projekte per Definition dem System des Nachbarlandes gegenüber öffnen, so sollten sie neben den primären Nutzern auch die Bevölkerung der grenzüberschreitenden Gebiete sensibilisieren.

Die grenzüberschreitenden Projekte entsprechen einem gemeinsamen Bedarf oder Potenzial dies- und jensseits der nationalen Grenzen. Sie zielen darauf ab, als Reaktion auf gemeinsame Probleme oder Herausforderungen Änderungen oder Verbesserungen zu erreichen. 

Aus dem Inhalt:

  • Die externe Kommunikation sorgt für die Bekanntmachung des grenzüberschreitenden Projekts
  • Das ABC des Kommunikationsplans
  • Die Ziele des Kommunikationsplans oder „Wozu dient die Kommunikation?“
  • Die Zielgruppen oder „Für wen?“
  • Die Schlüsselbotschaften oder „Was wird mitgeteilt?“
  • Die Rollen oder „Wer macht was?“
  • Der Aktionsplan oder „Wie ist vorzugehen?“
  • Der Zeitplan oder „Wann?“
  • Das Budget oder „Kosten“
  • Das Monitoring und die Evaluation der Kommunikation
  • Kommunikationspflichten für grenzüberschreitende Projekte

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Weitere Ressourcen

In dieser Rubrik haben wir einige deutsche, französische, schweizerische sowie grenzüberschreitende Quellen zum Projektmanagement zusammengestellt.

  • Eine umfangreiche Einführung ins Projektmanagement bietet dieser Blog-Artikel von Teamleader.
  • Ein MOOC und weitere Inhalte zum Thema gibt es auf der Website von Rémi Bachelet, Dozent und Forscher an der École Centrale de Lille.
  • Die Université de Technologie de Compiègne bietet eine Online-Fortbildung an, die auch Tools und ein Glossar umfasst.
  • Die schweizerische Bundesverwaltung hat die Projektmanagement-Methode HERMES entwickelt. Diese wird von zahlreichen Kantonen, Städten, Bildungsinstitutionen und Unternehmen aus der Privatwirtschaft genutzt.
  • Die Publikationen der Fachgruppe Gesundheit der Schweizerischen Gesellschaft für Projektmanagement gibt es auf dieser Website.
  • Das Projektmanagement Zentrum publiziert auf seinem Blog Artikel u.a. zu Grundlagen, Design, Anforderungen und Organisation.

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