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TRISANs Arbeiten zum Fachkräftemangel
Das Thema wurde in das Arbeitsprogramm von TRISAN für den Zeitraum 2023-2027 aufgenommen, in Fortführung der seit 2015 von TRISAN in diesem Bereich geleisteten Arbeit.
In Frankreich, Deutschland und der Schweiz dürfte der Bedarf an Gesundheitspersonal in den kommenden Jahren vor allem aufgrund der alternden Bevölkerung stark ansteigen. Die Zunahme der Zahl pflegebedürftiger älterer Menschen dürfte zu einem Anstieg der Nachfrage nach Pflege und damit zu einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften führen. Die demografische Alterung wirft auch die Frage nach dem Nachwuchs auf, da viele der derzeit praktizierenden Fachkräfte in den Ruhestand gehen werden. Dieser steigende Personalbedarf lässt einen Mangel befürchten, der in bestimmten Berufen und in bestimmten Teilregionen des Oberrheins bereits zu beobachten ist.
Vor diesem Hintergrund wurde das Thema des Fachkräftemangels in das Arbeitsprogramm von TRISAN für den Zeitraum 2023-2027 aufgenommen, in Fortführung der seit 2015 von TRISAN in diesem Bereich geleisteten Arbeit. Die erste Fassung einer Auslegeordnung zu diesem Thema wurde im April 2025 im Rahmen eines Strategie-Workshops mit dem trinationalen Präsidium von TRISAN vorgestellt und diskutiert. Diese Analyse greift die in früheren Arbeiten erwähnten grenzüberschreitenden Ansätze auf, bewertet sie im Hinblick auf das Potenzial oder die Hindernisse für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen und identifiziert Vorschläge für konkrete Maßnahmen mit variabler Geometrie. Die genannten Ansätze sind in vier große Arbeitsbereiche unterteilt:
• Verbesserung der Kenntnisse über die Gegebenheiten in den Nachbarländern in Bezug auf Ausbildungen und Berufsprofile
• Ausbau der grenzüberschreitenden Abstimmung über Strategien zur Bekämpfung des Personalmangels im Gesundheitswesen
• Erleichterung der Vernetzung und Zusammenarbeit von Fachkräften im Gesundheitswesen
• Ausbau und Begleitung der grenzüberschreitenden Dimension in der Ausbildung.
Im Anschluss an diese Arbeiten schlug das Präsidium von TRISAN vor, die quantitativen und qualitativen Kenntnisse über die Problematik im grenzüberschreitenden Raum zu erweitern, um den Handlungsbedarf besser zu ermitteln. Insbesondere wurde gefordert, Transparenz über den Mangel und den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in den drei Ländern zu schaffen. Diese Arbeiten werden ausschließlich für die Berufe der Krankenpfleger und Pflegehelfer durchgeführt. Die Vorschläge des Präsidiums wurden von der TRISAN-Vollversammlung im Mai 2025 gebilligt.
Um den Personalmangel und den Personalbedarf objektiv zu erfassen, werden derzeit die in den drei Ländern und Teilräumen verfügbaren Studien und Daten zusammengetragen. Aus dieser Analyse geht hervor, dass zwar bestimmte Indikatoren für Frankreich, Deutschland und die Schweiz aufzufinden sind, die meisten jedoch nicht für alle drei Teilräume verfügbar sind. Darüber hinaus wurden methodische Einschränkungen hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Daten festgestellt, angefangen bei der Abgrenzung der untersuchten Berufe. Auch wenn in allen drei Ländern ein Fachkräftemangel festgestellt wurde, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen dürfte, basieren die Prognosen zum künftigen Bedarf auf unterschiedlichen Szenarien und damit auf deutlich voneinander abweichenden Berechnungsmethoden.
Auf der Grundlage seiner Arbeiten wird TRISAN einen Strategie-Workshop mit externen Expert*innen und Mitgliedern der Vollversammlung organisieren, um die Ergebnisse der Objektivierung des Mangels vorzustellen und eine Methodik zur Datenaggregation oder -überwachung zu erörtern.
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