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Grusswort zum Start des Projekts TRISAN

„Gesundheit am Oberrhein“ steht seit der Gründung der Oberrheinkonferenz und der Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik (AG Gesundheitspolitik) der Oberrheinkonferenz (ORK) für eine Idee. Die Idee, nach der es möglich ist, über die Grenzen der nationalen Gesundheitssysteme hinweg Angebote zu nutzen, voneinander zu lernen und gemeinsam zum Nutzen der Patienten besser zu werden.

Ziel der AG Gesundheitspolitik war schon immer und ist noch heute ein grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch zum Thema Gesundheit. Dieser Erfahrungsaustausch soll dazu beitragen, das Angebot an Gesundheitsdienstleistungen der beteiligten Länder darzustellen, die unterschiedliche Struktur in den Gesundheitssystemen der beteiligten Länder zu durchleuchten, die Beteiligten im Gesundheitswesen zu vernetzen ; sprich, die Grenze als Chance nutzen und gemeinsam mit den Nachbarn davon zu profitieren. Dies trägt zur Lösung von Problemen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger am Oberrhein bei. Die langfristige Vision ist ein gemeinsamer Gesundheitsraum Oberrhein.

Um die Zusammenarbeit weiter zu stärken, wurde von der AG Gesundheitspolitik der ORK im Juli 2016 das trinationale  Kompetenzzentrum TRISAN ins Leben gerufen. Das Projekt TRISAN wird im Rahmen des Programms INTERREG V A Oberrhein kofinanziert. Getragen wird es vom Euro-Institut, welches auf Fortbildung, Projektbegleitung und Beratung im Bereich der grenzüberschreitendenden Zusammenarbeit spezialisiert ist. Ebenfalls Projektpartner sind das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz, die ARS Grand Est, das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und die schweizerische Eidgenossenschaft.

Ziel des in Kehl ansässigen Kompetenzzentrums TRISAN ist es, die Gesundheitskooperation am Oberrhein durch Vernetzung der Akteure, Begleitung von Projekten sowie durch Wissensproduktion und –verbreitung im Gesundheitsbereich zu strukturieren und zu fördern.

Auch wenn die Potenziale der Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich sehr vielfältig sind, werden diese noch nicht optimal genutzt, da die Akteure mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert sind wie etwa der Schwierigkeit, geeignete Ansprechpartner zu finden, sprachliche und kulturelle Unterschiede, Unterschiede der Gesundheits- und Krankenversicherungssysteme, Diskrepanzen bei den Tarifen etc.

Angesichts dieser Herausforderungen bietet TRISAN den betroffenen Akteuren eine fachkundige Beratung und Projektbegleitung bei der Durchführung ihrer Kooperationsprojekte. Es kann sich dabei um ganz unterschiedliche Projekte handeln: Informations- und Erfahrungsaustausch, Projektbesuch in das Nachbarland, Organisation von Kolloquien, Vernetzung der Akteure, grenzüberschreitender Austausch von Patienten und Praktikern, gemeinsame Nutzung medizinischer Geräte, gemeinsame Forschungsprojekte, gemeinsame Initiativen in der Aus- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung, Gesundheitsprävention und Gesundheitsförderung, Zusammenarbeit zu Fachthematiken wie beispielweise der Hygiene in Gesundheitseinrichtungen etc.

In den vergangenen Jahren wurden viele Projekte im Rahmen einer Verbesserung der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung angedacht und initiiert. Viele dieser Projekte konnten auch erfolgreich zum Nutzen der Bevölkerung am Oberrhein umgesetzt werden; sie wurden aber leider nicht immer zentral und systematisch erfasst, würden aber einen grossen Pool an Projektideen, Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen bieten, von dem weitere Projekte profitieren könnten. Daher hat sich TRISAN entschlossen, mehr über diese Projekte, Projektideen und Bedarfe zu erfahren und diese systematisch abzufragen.

Vor diesem Hintergrund führt TRISAN nun aktuell eine breit gestreute Umfrage bei den Akteuren im Gesundheitswesen in Form eines elektronischen Fragebogens durch.

In diesem Sinne möchte ich Sie herzlich einladen daran teilzunehmen und durch Ihren Beitrag einen weiteren Stein zur „Gesundheit ohne Grenzen“ am Oberrhein zu legen!

Dr. med. Peter Indra, MPH

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