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Zum Thema grenzüberschreitende Versorgung
Neuorganisation der Behandlungswege im französischen Gesundheitssystem
Im Zuge des Gesetzes zur Modernisierung des Gesundheitssystems in Frankreich vom 26. Januar 2016 findet aktuell eine Umstrukturierung der Behandlungswege zwischen der ambulanten, stationären und sozial-medizinischen Gesundheitsversorgung statt. Ziel ist es, einen umfassenden Ansatz dank einer wohnortsnahen Versorgung zu ermöglichen, der die Koordinierung und Zusammenarbeit der Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich vereinfacht. So soll die medizinische Versorgung wichtige sozio-ökonomische Faktoren berücksichtigen wie den Lebensstil, den Bildungsstand sowie das berufliche und private Umfeld der Patientinnen und Patienten. In das Konzept integriert sind daher drei Ebenen:
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« Les parcours de santé »: Unter dem Begriff werden Behandlungen gefasst wie soziale und gesundheitliche Vorsorge (vor einer Erkrankung) sowie die soziale und pflegerische Vorbereitung auf die Rückkehr bzw. den Verbleib zu Hause.
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« Les parcours de soins »: Diese ermöglichen den Zugang zu Erstberatungen, und wenn dies notwendig ist, zu anderen Behandlungsorten: geplante oder nicht geplante Krankenhausaufenthalte, hochspezialisierte Behandlungen, Einrichtungen der Pflege und Rehabilitation, Langzeitpflege und Altenpflegeheime.
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« Les parcours de vie »: Soziale Unterstützungsangebote, die die Person in seiner Umwelt betrachten: Familie und Umwelt, Einschulung, Vorbeugung vor Fachkräftemangel, Wiedereingliederung in die Arbeitswelt, Wohnung…
Im Zentrum steht außerdem der Gedanke, durch die Vernetzung der Akteure und die Koordinierung der Behandlungswege den ambulanten Sektor zu stärken. Beispielhaft hierfür ist das Vorhaben, Kurzaufenthalte im Krankenhaus in Tagesaufenthalte umzuwandeln, da der technische und medizinische Fortschritt dies in vielen Fällen möglich macht. Auch sollen einige bisher im Krankenhaus erbrachte Dienstleistungen künftig von der städtischen, ambulanten Gesundheitsversorgung ausgeführt werden.
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