News & Artikel

TRISAN zu Gast beim Gesundheitstag SaarMoselle 2022

Auch in der Großregion suchen deutsche und französische Verantwortliche Lösungen für eine bessere grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung. Verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten wurden beim Gesundheitstag des Eurodistrikts SaarMoselle diskutiert.

Am 14. September 2022 fand in der deutsch-französischen Grenzstadt Forbach die zweite Auflage des Gesundheitstages SaarMoselle statt. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Gesundheitskooperation (GeKo) des Eurodistrikts SaarMoselle. Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des INTERREG-Programms Grande Région, das sich zum Ziel gesetzt hat, die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in einer Region zu verbessern, die mit über 20.000 Grenzpendlern täglich eine dichte Vernetzung aufweist. Der Gesundheitstag hat zum Ziel, durch gegenseitiges Kennenlernen sowie den Austausch von Erfahrungen und Best Practiceskonkrete Ideen für die Zusammenarbeit zu entwickeln.  

Nach der Begrüßung durch Vertreter*innen der Gemeinden und Gebietskörperschaften vor Ort kamen Projektverantwortliche aus anderen Grenzregionen zu Wort, um von ihren Erfahrungen zu berichten: das französisch-spanische Krankenhaus der Region Cerdagne/Cerdanya im katalanischen Puigcerda, die Kooperation der Krankenhäuser Mouscron und Tourcoing im Rahmen des französisch-belgischen Gesundheitsraums (Zone Organisée d’Accès aux Soins Transfrontaliers, ZOAST) und die Initiative HealthAcross des Landes Niederösterreich, die grenzüberschreitende Gesundheitsprojekte mit den Nachbarländern Tschechien, der Slowakei und Ungarn organisiert. Dabei konnten die Teilnehmenden feststellen, dass die Herausforderungen in vielen Fällen ähnliche sind: Sprachbarrieren, unterschiedlich organisierte Gesundheitssysteme und bürokratische Hürden.

Am Nachmittag berichteten Vertreter*innen der Eurodistrikte SaarMoselle und PAMINA von ihren Erfahrungen und für die trinationale Region Oberrhein stellte Projektleiterin Anne Dussap die Aktivitäten von TRISAN vor. Dies stieß auf großes Interesse, insbesondere, weil TRISAN wertvolle Arbeit bei der Sammlung und Systematisierung von Informationen geleistet hat, die auch anderen Projekten, die an anderen Orten ähnliche Ziele verfolgen, zugutekommen kann. Anschließend stellte die französisch-belgische Beobachtungstelle für Gesundheit ihre Arbeit vor.

Verschiedene Beiträge von Ärzt*innen, Bürgermeister*innen und Gemeindevertreter*innen ermöglichten es, die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung der Grenzregion zu artikulieren: Während es in der Krankenhausmedizin seit Jahren Beispiele für funktionierende Kooperationen gibt – hier ist insbesondere die Initiative der SHG-Klinik Völklingen zu nennen, die französische Herzinfarktpatient*innen versorgt –, bleiben in der ambulanten Versorgung viele Fragen offen. Als Lösungsansätze wurden u.a. eine bessere Information der Bevölkerung über Behandlungsmöglichkeiten im Nachbarland und die Rückerstattung der entstandenen Kosten, die Eröffnung eines Korridors entlang der Grenze, in dem die Patient*innen frei wählen können, in welchem Gesundheitssystem sie sich behandeln lassen möchten oder die Einrichtung von transnationalen Ärztehäusern (maisons de santé transfrontalières) im Rahmen der Experimentierklausel des Aachener Vertrags genannt. Zu allen diesen Punkten konnten die Vertreter*innen von TRISAN mit ihrer Expertise, die sie im Rahmen der von TRISAN koordinierten INTERREG-Projekte gewonnen haben, beitragen. Alle Teilnehmenden waren sich einig, aus dieser gelungenen Veranstaltung Mut für neue Initiativen mitzunehmen, um zum Gesundheitstag 2023 mit konkreten Fortschritten wieder zusammenzukommen.

Zurück