News & Artikel

TRISAN: Projektergebnisse und Ausblick – Rückblick auf die Abschlussveranstaltung

Am 31. Mai 2023 endet unser INTERREG-Projekt „Trinationaler Handlungsrahmen für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung am Oberrhein“. Was haben wir in den letzten 3,5 Jahren erreicht? Wie geht es weiter? Was sind die Perspektiven für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich?

Um diese Fragen ging es bei unserer Abschlussveranstaltung am 12. Mai 2023 in den Räumlichkeiten der Collectivité européenne d’Alsace (CeA) in Straßburg. 85 Teilnehmende aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz waren vor Ort –Vertreter*innen von Gesundheitsbehörden, Gebietskörperschaften, Krankenkassen, Leistungserbringer, grenzüberschreitenden Einrichtungen und sonstige Akteure. Auch die Europäische Kommission war vertreten.

Das Vormittagsprogramm war der Vorstellung der Ergebnisse des INTERREG-Projekts gewidmet. Im Anschluss an die Begrüßung durch Pascale Schmidiger, Vizepräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der CeA, präsentierte das TRISAN-Team die Arbeit der letzten Jahre zu folgenden Themen:

  • Berufliche Mobilität,
  • Analyse der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung im Süden des Oberrheins,
  • Infektionsschutz,
  • Gesundheitsförderung und Prävention,
  • Grenzüberschreitende Patientenmobilität.

Zum Thema „Patientenmobilität" fand ein Austausch mit dem Plenum statt. Die Teilnehmenden betonten den Mehrwert der von TRISAN durchgeführten Arbeiten, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung von Informationstools für die Bürger*innen und die Möglichkeiten des Dialogs zwischen den zuständigen Akteuren über bestehende Probleme.
 

Einen detaillierten Überblick über die einzelnen Projektaktivitäten können Sie der untenstehenden Grafik sowie diesem Dokument entnehmen. Die Präsentation der Abschlussveranstaltung finden Sie hier.

Nach der Mittagspause wurde ein weiteres Projektergebnis vorgestellt: der trinationale Handlungsrahmen für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung am Oberrhein. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Strategie für die Entwicklung der Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich. Diese besteht aus mehreren Dokumenten, die auf der TRISAN-Website zur Verfügung stehen.

Mit den aktuellen Herausforderungen der grenzüberschreitenden Gesundheitskooperation am Oberrhein befasste sich die abschließende Podiumsdiskussion, die vom Geschäftsführer der Regio Basiliensis, Manuel Friesecke, moderiert wurde. Insgesamt funktioniere die Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene gut, auch wenn man häufig auf strukturelle Probleme stoße, die auf Systemunterschiede und unterschiedliche Kompetenzverteilungen zurückzuführen seien. Einig waren sich auch alle Panelist*innen, dass die Covid-19-Pandemie eine Belastungsprobe für die Kooperation und das grenzüberschreitende Leben und Arbeiten dargestellt hat: Sie habe die Mobilität wie kein anderes Ereignis bisher ausgebremst, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aber gleichzeitig mehr in die öffentliche Wahrnehmung gerückt.

Allerdings brauche es für grenzüberschreitende Themen auch außerhalb von Krisensituationen mehr Aufmerksamkeit. Daher sei es wichtig, gegenüber den nationalen Behörden mit einer Stimme zu sprechen und immer wieder auf die besondere Stellung von Grenzräumen hinzuweisen. Das trinationale Kompetenzzentrum könne dazu auch in Zukunft einen Beitrag leisten: Die von TRISAN geleistete Arbeit helfe dabei, grenzüberschreitende Aspekte auf der nationalen Ebene sichtbar zu machen und die Akteure bei ihrem Engagement für die Bürger*innen zu unterstützen.

  • Andrea Knellwolf, Präsidentin der Kommission Wirtschaft – Arbeitsmarkt – Gesundheit des Oberrheinrats
  • Irène Renz, Co-Vorsitzende der AG Gesundheitspolitik der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz und Abteilungsleiterin Gesundheitsförderung des Kantons Basel-Landschaft
  • Patrick Jouin, Berater für internationale Beziehungen und Leiter der Dienststelle für grenzüberschreitende Kooperationen der Strategieabteilung der Agence régionale desanté Grand Est
  • Marie-Emmanuelle Schumpp, Leiterin der Abteilung Gesundheit, Prävention und Mutter-Kind-Schutz der CeA
  • Sophie Charpentier, Referentin der Gesundheitsabteilung bei der Région Grand Est
  • Dr. Isolde Piechotowski, Referatsleiterin Gesundheitsschutz, Infektionsschutz und Epidemiologie im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
  • Dr. Albrecht Winkler, Referatsleiter Krankenhausplanung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz

So geht es mit TRISAN weiter

TRISAN wird im Anschluss an das INTERREG-Projekt durch eine direkte Finanzierung der künftigen Mitglieder verstetigt. Die Anlaufphase erfolgt vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2023. TRISAN wird auch künftig vom Euro-Institut getragen und sich mit folgenden Themenfeldern beschäftigen:

  • Patientenmobilität/grenzüberschreitende Behandlungspfade
  • Fachkräftemangel
  • Prävention und Gesundheitsförderung
  • Aktivitäten im Auftrag der Arbeitsgruppe „Gesundheitspolitik“ der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz
Zurück