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Trinationales Seminar zur Ausbildung von Pflegefachkräften

Die durch die COVID 19-Pandemie noch drängender gewordene Frage des Mangels an Pflegefachkräften war das Thema eines trinationalen Seminars von TRISAN, das am 25. April mit Unterstützung der Région Grand Est in deren Räumlichkeiten in Straßburg stattfand.

Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die einzelnen Teilregionen der Oberrheinkonferenz – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, die Région Grand Est und die Nordwestschweiz – die Pflegeausbildung organisieren und was sie unternehmen, um mehr Pfleger*innen auszubilden. Die Vorbereitung und Moderation der Veranstaltung lag dabei in den Händen von Roland Krick, einem anerkannten Experten auf diesem Gebiet. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde außerdem eine Sammlung von Eckdaten und Hintergrundinformationen inklusive statistischer Indikatoren zusammengestellt, die alle Teilnehmenden zur Vorbereitung erhielten. Damit sollen vergleichbare Zahlen zur Verfügung gestellt und Transparenz geschaffen werden.

In den vier Vorträge wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den vier Teilregionen deutlich: Durch den demographischen Wandel werden in Zukunft mehr Arbeitskräfte benötigt und es stehen weniger potentielle Bewerber*innen zur Verfügung. In der Ausbildung kommt es zu hohen Abbruchquoten und wegen der schwierigen Arbeitsbedingungen verlassen viele Pflegekräfte den Beruf. Daher herrscht in allen Teilregionen ein mehr oder weniger großer Mangel und überall hat das Thema eine hohe politische Priorität, in der Schweiz genießt die Ausbildung von ausreichend Pflegepersonal seit November 2021 sogar Verfassungsrang. Die politischen Antworten sind dabei höchst unterschiedlich, etwa bei der Planung der Ausbildungsstätten.

Die Teilnehmenden konnten sich auch überzeugen, dass alle Teilregionen kreative Lösungen gefunden haben: Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Schnuppertage für junge Menschen in Pflegeeinrichtungen, persönliche Betreuung der Studierenden oder Anwerbung von Auszubildenden aus dem Ausland. Die Teilnehmenden waren überzeugt, dass der Austausch über nationale Grenzen hinweg sehr fruchtbar und gewinnbringend ist.

Abschließend regte Roland Krick an, langfristig eine gemeinsame Strategie in diesem Bereich für den Oberrhein in Betracht zu ziehen, die auf diese gemeinsamen Herausforderungen reagiert.

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