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Interview mit Ulrike Arzbach

Frau Ulrike Arzbach leitet das Referat 51 für Grundsatzfragen, Digitalisierung im Gesundheitswesen und Prävention im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg. Im vergangenen Dezember wurde sie zur Präsidentin von TRISAN gewählt. In diesem Interview gibt sie Einblicke in ihren beruflichen Werdegang, ihre bisherigen Erfahrungen im Gesundheitswesen und die Bedeutung der trinationalen Gesundheitskooperation am Oberrhein.

Frau Arzbach könnten Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre bisherigen Erfahrungen im Gesundheitswesen erzählen?

Mein beruflicher Werdegang begann nach dem Studium der Rechtswissenschaften, zunächst bei verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen. Nach meinem Umzug nach Stuttgart übernahm ich in der Verwaltung eines großen Krankenhauses die Leitung eines Teams, das sich vorrangig mit den rechtlichen und finanziellen Aspekten bei der Durchführung klinischer Studien befasste. Seit 2018 bin ich im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg tätig, wo ich seit dem 15. Januar 2024 das Referat 51 für Grundsatzfragen, Digitalisierung im Gesundheitswesen und Prävention leite. Mein Verantwortungsbereich umfasst auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich.

War grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Ihren bisherigen Funktionen schon ein Thema?

Ich hatte immer wieder Berührungspunkte mit grenzüberschreitenden Themen, sei es im Bereich des internationalen Sozialversicherungsrechts während meiner Tätigkeit im Krankenversicherungsreferat des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg oder bei der Arbeit an grenzüberschreitenden Forschungsprojekten. Allerdings stand dies bisher nicht im Mittelpunkt meiner Aufgaben.

Was hat Sie bzw. das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg dazu bewegt, die erste Präsidentschaft von TRISAN zu übernehmen und warum war es für das Land Baden-Württemberg wichtig, TRISAN zu verstetigen?

Baden-Württemberg ist eng mit seinen Nachbarn in der Schweiz und in Frankreich verbunden, daher ist es uns wichtig, uns auch personell bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit einzubringen. Das Land Baden-Württemberg freut sich daher und fühlt sich geehrt, dass die Partnerinnen und Partner die Kandidatur des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration unterstützt haben. Die grenzüberschreitenden Kooperationsräume Oberrhein, Hochrhein und Bodensee zählen zu den innovativsten Regionen in Europa. Hier wird der Mehrwert Europas für die Menschen spürbar. TRISAN leistet hierzu einen wertvollen Beitrag.

Welche Chancen bietet aus Ihrer Sicht die trinationale Gesundheitskooperation für die Bürgerinnen und Bürger am Oberrhein?

Nur durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Schweiz und aus Frankreich können wir konkrete Verbesserungen für unsere Bürgerinnen und Bürger erzielen. TRISAN stellt daher gezielt Fachinformationen über den Zugang zu medizinischen Leistungen in den Nachbarländern zur Verfügung und fördert den Austausch und die Vernetzung zwischen den Verwaltungen. Auch Fragestellungen, die sich beispielsweise für Grenzpendler ergeben, können nur durch eine gute Zusammenarbeit gelöst werden. Es lohnt sich außerdem bei Themen, die aufgrund der geografischen Nähe grenzüberschreitend auftreten, durch einen regelmäßigen Austausch gemeinsam nach Lösungen zu suchen und voneinander zu lernen.

Welche Herausforderungen sehen Sie als besonders drängend für die Gesundheitskooperation am Oberrhein, und wie kann TRISAN dazu beitragen, Lösungen zu finden?

Aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger am Oberrhein kommt es darauf an, dass eine leichte Möglichkeit zur Nutzung der medizinischen Versorgung besteht, unabhängig davon, auf welcher Seite der Grenze sie sich gerade befinden. Hierfür müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. TRISAN kann durch die grenzüberschreitende Beleuchtung von Einzelthemen und die Zusammenarbeit mit den beteiligten Verwaltungen konkrete Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Gesundheitspartner erreichen. Unsere thematische Schwerpunktsetzung ist dabei, gemeinsam mit den Einschätzungen unserer Partnerinnen und Partner aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Frankreich und der Schweiz, in den Arbeitsplan und in das Arbeitsprogramm von TRISAN eingeflossen. Wichtig erscheint uns, dass sich aus der Befassung mit den Themen Ansatzpunkte ergeben, die zu ganz konkreten Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger aber auch die beteiligten Verwaltungen und Gesundheitspartner führen.

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