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Baden-Württemberg fördert grenzüberschreitenden Austausch mit Frankreich

Rund 180 Kilometer beträgt die Länge der Grenze Baden-Württembergs zu Frankreich. Die unmittelbare geografische Nähe und das Voranschreiten der europäischen Integration hat in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende Verflechtung der Lebensbereiche der Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzregion bewirkt.

Auch auf institutioneller Ebene pflegt das Bundesland eine enge und historisch gewachsene Partnerschaft mit dem Nachbarland. Davon zeugt etwa die Vielzahl grenzüberschreitender Institutionen, politischer Gremien und Expertengruppen, die täglich miteinander kooperieren und die trennende Wirkung der Grenze immer weiter mindern.
 

Die Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich

Am 14. Juli 2020 – dem französischen Nationalfeiertag – hat sich das Bundesland erstmals eine umfassende Strategie für die Kooperation mit Frankreich gegeben, die sogenannte “Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich” (ehemals: Frankreich-Konzeption). Sie soll der Zusammenarbeit neue Impulse verleihen und bestehende Leuchtturmprojekte stärken. Zu diesem Zweck definiert sie kurz-, mittel-, und langfristige Ziele und Maßnahmen für zehn thematisch unterschiedliche Aktionsfelder wie Kultur, Tourismus oder Gesundheit.

Die Konzeption ist das Ergebnis eines zweijährigen breit angelegten deutsch-französischen Dialog- und Arbeitsprozesses. Gemeinsam mit über 600 Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten aus Baden-Württemberg und Frankreich wurde analysiert, welche Strukturen und Kooperationen bereits gut funktionieren und welche Bereiche neue Impulse benötigen, um die Kooperation für die zukünftigen Aufgaben zu rüsten.

Allerdings ist die Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich kein feststehendes Dokument, sondern wird laufend weiterentwickelt und an neue Entwicklungen und Herausforderungen angepasst. Bisher wurden rund 100 Maßnahmen definiert, für deren Umsetzung Baden-Württemberg beträchtliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellt: Für 29 konkrete Maßnahmen im Zeitraum von 2020 bis 2023 gibt es beispielsweise 15.376.600 Euro.

Zu den Maßnahmen für das Aktionsfeld Gesundheit zählen:

  • Prüfauftrag für die Verstetigung von TRISAN, einem trinationalen Kompetenzzentrum zur Optimierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Förderung von Kooperationsprojekten im Gesundheitsbereich
  • Wissenschaftliche Erfassung der Mobilitätshindernisse


Der Mikroprojektefonds

Zur Förderung von Begegnungen und Austäuschen in der baden-württembergisch-französischen Zusammenarbeit steht seit Ende November 2020 auch ein eigener Fonds für Kleinprojekte zur Verfügung. Dieser richtet sich an kleine Initiativen aller Lebensbereiche mit Bezug zu den Aktionsfeldern der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich und setzt bereits bei einem Zuschuss von 500 Euro an. Dies können Initiativen im Bereich der Städtepartnerschaften, aus dem Gesundheitsbereich, aber auch aus den Bereichen Sprache, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und Energie, Sicherheit und Berufliche Bildung sein. Hierfür stellt das Land bis 2021 insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung.

Gefördert werden nicht nur direkte Begegnungen, sondern auch der digitale Austausch und andere innovative mediale Formate und Kommunikationsformen. Über den Mikroprojektefonds können etwa Kosten für die Verdolmetschung einer Fachkonferenz, Raummieten, Fahrtkosten oder Ähnliches beantragt werden. Anträge können fortlaufend gestellt und sollten mindestens drei Wochen vor Projektbeginn an das Staatsministerium Baden-Württemberg gerichtet werden.
 

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